Band

Bandinfo (2014)

PEER sind also wieder da. Auf der Bühne, bald beim Plattenhändler, auf YouTube mit der neuen Single „Destroyer“, im Kopfhörer in der U-Bahn und in den Herzen all derer, die nicht aufhören können, das Schlechte zu erkennen und an das Gute zu glauben. Über drei Jahre nach dem so liebevollen wie kämpferischen Debüt-Album „Wir sind Peer“ mit dem viralen Hit „Schutzraum“ (den das Intro kürzlich in ihre Liste der „50 Hits, die du noch nie gehört hast“ aufnahm) veröffentlicht sie nun ihr zweite LP. 10 fantastische Songs, kleinteilig und hochdynamisch produziert von dem befreundeten Sven van Thom.

Textlich beschreiben PEER die Verstrickungen des gar nicht so eigenen Lebens mit der (Arbeits-)Welt, so präzise wie poetisch wie kaum eine andere Band. Schon zum ersten Album schrieb die taz: „PEER spielen da nicht nur ein paar Hits runter, sie haben auch die Parolen, die eine Zeit auf einen einzelnen Satz bringen.” Auf „Galaktika“ heißt es in dem Opener „Drop D“: „Ich lese meine Kontoauszüge / als Dokumentation meines Lebens“. Die Erkenntnis der Verhältnisse durch Selbstbeobachtung ist eine außergewöhnliche Gabe des Texters Peer Göbel.

In „Newton“ wird mit Buzzwords und Fetzen von Zeitgeschichte nur so um sich geworfen, wie einst in Billy Joels „We Didn’t Start the Fire“. Das banale wie furchtbare Weltgeschehen rauscht unerbittlich vorbei. Was bleibt, ist eine physikalische Konstante. „Die Erde dreht sich unter uns, wir fallen trotzdem nicht runter“. Danke, Newton. Die bittersüße Retrospektive auf einen romantischen Herbstnachmittag in „Pferderennen“ überrascht mit himmlischem Chorgesang, und „1000 Höhenmeter“ erzählt von einer abenteuerlichen Urlaubsreise. Einer „Zwischenzeit“ im wörtlichsten Sinne, in der Leichtigkeit, Mut und Freiheit erlebbar sind, wo Gefahren lauern und die Elemente toben. Eine Hymne an die besonderen Momente und das Fernweh ohne jeglichen Selbstfindungsquark.

Im düster-trotzigem Titelstück „Galaktika“ und im beschwingten „Diese Fragen“ geht es dann wieder um die zentralen Themen im PEER-Kosmos. Wie umgehen mit den persönlichen Anforderungen (die eben auch eine kollektive Überforderung sind) durch die Lebenszusammenhänge, mit den ganzen Kompromissen und der Erkenntnis, nicht mehr ganz jung zu sein. Peer Göbel singt dazu: „Wir brauchen etwas, worauf wir uns freuen können“ und „Wir werden nicht aufhören, diese Fragen zu stellen, ob wir wirklich dahin wollen, wohin wir gerade gehen.“ Es sind mehr Feststellungen als Lösungen, mehr Gewissheiten als Aufforderungen, in denen die Antworten vielleicht schon drinstecken. Leben ohne Resignation bleibt schwierig, aber möglich. Mit „Auf hoher See“ gelingt PEER nichts weniger als ein Schlaflied für die gehetzte Generation Party&Praktikum, der auch auf einer Beerdigung nicht fehl am Platz wäre. Ein zeitloser Song, der trotzdem zum Weitermachen ermutigt: „Wer niemals aufbricht, kommt nirgendwo an“.

PEER sind immer noch das schiefe Lächeln, der scharfe Blick, die zärtlich Geste und die kleine erhobene Faust. Wie gut ist es, dass es sie gibt.

Das Album „Galaktika“ erscheint am 2. Mai auf Sitzer/In Gute Hände/Broken Silence.

(Text: Benjamin Walter)

 

Band History

PEER gründeten sich Ende 2007 als Erweiterung des Soloprojekts von Peer Göbel, der unter dem Namen „Peer“ zuvor schon ein Album und eine EP herausbrachte. „Lieder, um sie auf das Ende eines Mixtapes zu machen“ (2005) war ein Konzeptalbum mit 27 Songs zwischen 7 Sekunden und zwei Minuten, die „Gassenhauer“-EP (2006) versuchte mitsamt Blaskapelle, den Berliner Schlager der 20er Jahre wiederzubeleben („Ditt is do ulkig mit die Liebe/ am Ende biste immer anjeschmiert“). Zuvor hatte er mit le mobilé zwei Alben herausgebracht und war mit seinem Musik-Videoblog Undertube für den Grimme Online Award 2007 nominiert. Die Band setzte sich aus Freunden der Berliner Indieszene zusammen, Marv spielte zuvor bei Hund am Strand Schlagzeug, Phil greift außerdem noch bei ampl:tude in die Tasten, Thommi spielte bei Sumo und Ersatzband, Daniel hat seine eigene Band The Grand Coulee.

2010 erschien das Debüt-Album „Wir sind PEER“ bei Sitzer Records. Es folgten Touren mit ClickClickDecker, Ja, Panik und Locas in Love sowie Festivalauftritte, Peer wurde solo Stammgast bei der Flittchengala in Berlin. Seit 2011 veranstalten PEER eine monatliche Konzertreihe in Berlin. Beim „Great Magic Songwriting Circus“ führen sie als Zirkusband durch den Abend und stellen sich dem Songwriting Mortale: Zu Beginn werden aus dem Publikum zehn Wörter und zwei Akkorde gesammelt, am Ende des Abends ist ein neuer Song geschrieben und wird uraufgeführt.

2013 wurde das zweite Album „Galaktika“ im eigenen Proberaum mit Sven van Thom aufgenommen und in einer Crowdfunding-Kampagne bei Startnext.de durch die Fans finanziert.

 

PEER sind:

Peer Göbel – Gesang, Gitarre
Daniel von Fromberg – Gitarre
Martin Thomas (Marv) – Schlagzeug
Philipp Guhr – Klavier, Virus
Thomas Heinrich – Bass

Bandinfo & Fakten zum Download

Download: 10 Fakten zu „Galaktika“
Download: Bandinfo als PDF

 

PRESSESTIMMEN

Erste Stimmen zu „Galaktika“ (9.5.2014, In gute Hände/Cargo (LP, MC), Sitzer Records/Broken Silence (CD, digital))

„So abgeholt wie hier habe ich mich seit dem Frühwerk von Tocotronic nicht mehr gefühlt. Fantastische Musik!“ (Linus Volkmann, Intro 5/2014)

„GALAKTIKA kommt mit zehn fluffigen Songs zwischen Indierock und Deutschpop daher. Es wird aber noch besser.“ (Musikexpress.de)

„Der Diskurspop ist tot. Es lebe der Diskurspop. Musik für Menschen, die sich fragen, was werden soll, nun, da sie aus der Hipsterhose he­r­ausgewachsen sind.“ (Thomas Winkler, Zitty, Mai 2014)

„Es scheint, als wäre Galaktika das Album, über das PEER ihr bisheriges Leben nachgedacht haben. Ungeniert liefern sie dabei das Porträt eines Zeitgeists, einer Generation. Solange PEER noch Musik machen, kann uns nichts passieren.“ (Berlinmittemusic)

„Ein Aufruf zur sanften Revolution ist entstanden und dieser sprüht vor Charme. Eine vollkommen gelungene Scheibe. Zugreifen!“ (Skunk, 5/2014)

Interview bei FluxFM

„PEER brauchen jedoch keine fancy Klamotten und Undercut, sind auch nicht 18 Jahre alt und springen zu ihren Pop-Songs auch nicht bunt im Kreis. Der Haufen erwachsener Männer trinkt bestimmt gerade ein Bier im Aufnahmezimmer, macht Rockmusik (aber ganz sanft) und ist sozusagen halbfrisch, aber nicht weniger schön. So ganz ohne Geschwurbel und Blingbling, dafür mit umso mehr Schweiß, Gitarren und Witz.“ (Mit Vergnügen)

„Vielleicht ist die Band PEER bald davon befreit, als ungehörter Hitlieferant bezeichnet zu werden, denn ihr neues Album wird locker über Crowdfunding finanziert. Grund dafür sicher auch: Diese Hymne auf die neue Generation Praktikum.“ (Intro 1/2014)

Pressestimmen zu „Wir sind Peer“ (15.10.2010, Sitzer Records/Broken Silence)

“Ein großer Wurf und ein von Anfang bis Ende liebenswertes und kluges Album” (Rote Raupe)

“Ein Album, das den Jahreszeiten trotzt und stattdessen Jahre auf Rotation verweilen wird” (revolver club)

“PEER schaffen es, Dinge in Worte zu fassen, die jeden betreffen und die durch die geschickte Verkleidung in schöne Worte eine Art Poesie entwickeln, wie der Alltag sie nur selten innehat.” (Flaming Youth)

“PEER spielen da nicht nur ein paar Hits runter, sie haben auch die Parolen, die eine Zeit auf einen einzelnen Satz bringen.” (taz)

“Ein Monument deutscher Indie-Songwriter-Kunst” (Intro)

“einer der beeindruckenden Poeten dieses Landes” (Byte.FM)

“Man weiß gar nicht, welche Textzeile man am liebsten auf einem T-Shirt lesen möchte (…) ein Geniestreich.” (Stuz)

“Natürlich machen auch Peer nichts Neues – nur immer das Richtige.” (Gaesteliste.de)

“Hier wird soviel Wahrheit, soviel passende Zustandsbeschreibung verpackt in Sätze, die sich einbrennen und nachleuchten.” (Mainstage.de)

“PEER schaffen es, jeden ein bisschen glücklicher zu machen.” (blueprint-fanzine)

 

Booking:
King Kalk: kingkalk@songpark.de